Leserbrief Bielertagblatt

Von Partnerschaft und Untergrabung

Eigentlich wäre es so gedacht, dass die Gesundheitsdirektion des Kantons Bern (GSI) und die Spitexorganisationen im Kanton gemeinsam die ambulante Gesundheitsversorgung im Staatsgebiet sicherstellen.

Da aber leider für die genannte Direktion unter der Leitung des Regierungsrates Pierre Alain Schnegg Partnerschaft ein Fremdwort ist und Vertragspartner als reine Befehlsempfänger zur Kenntnis genommen werden, hat die Gemeinsamkeit bald ein Ende.

Nun hat die GSI als neuesten Wurf eine Neuperimetrisierung der Spitexregionen angekündigt, mit dem Ziel, die Anzahl der  Versorgungsperimeter von 47 auf 17zu reduzieren. Dies, um Synergien besser zu nutzen und dem herrschenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Da sind wir an der Basis doch einigermassen erstaunt, arbeiten wir an genau diesen Fragen seit Jahren und versuchen mit innovativen Massnahmen wie der Realisierung von Zusammenarbeitsmodellen und der Erhaltung von attraktiven Arbeitsplätzen den Problemen zu begegnen.

Dies alles freiwillig und notabene ohne Unterstützung der GSI. Und dazu sind wir auch noch in der Lage, unseren Kernauftrag, die Hilfe und Pflege zu Hause, erfolgreich zu erfüllen. Wenn Gundekar Giebel, der Sprecher der GSI, davon spricht, dass man für das Projekt bewusst bestehende oder angedachte Kooperationen untergraben würde, so macht uns das an der Basis nachdenklich und ruft zum Kampf auf. Handelt es sich doch bei der Untergrabung um eine mittelalterliche Kriegstechnik zur Erstürmung von starken Wehranlagen.

Wenn wir dann aus der GSI die Terminplanung für die Umstrukturierung vernehmen, können wir nur noch auf ein Zitat einer Parteikollegin von Herrn Schnegg verweisen:

«You are a Dreamer, Pierre Alain!»

 

Fredy Siegenthaler
Präsident Spitex Bürglen

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